Last Minute Ausbildungsplatz
Jetzt den Bewerbungsturbo einlegen

Keine Ausbildung gefunden – was tun? Hier sind die Tipps, wie du noch bis zum Jahresende in die Ausbildung einsteigen kannst!

Männlicher und weiblicher Azubi bei Desktop-Arbeiten am Schreibtisch

Auf einen Blick

  • Kurzfristige Optionen: Auch Unternehmen stehen zu Ausbildungsbeginn oft noch ohne Azubis da. Finde die unversorgten Ausbildungsbetriebe!
  • Unterstützung nutzen: Arbeitsamt, IHK-Lehrstellenbörse, und Last-minute-Ausbildungsbörsen helfen dir weiter.
  • Plan B: Ausbildungsvorbereitungen des Arbeitsamtes und Praktika machen dich fit für den nächsten Start!


Keine Ausbildung gefunden – was tun?

Hast du noch keinen Ausbildungsplatz, und das Ausbildungsjahr hat bereits begonnen? Keine Panik! Vielen Unternehmen geht es ähnlich: Sie konnten ihre freien Stellen nicht besetzen. Nutze diese Chancen, einen Last-minute-Ausbildungsplatz zu finden.

Du kannst noch bis zum Jahresende in die Ausbildung einsteigen

Auch wenn das Ausbildungsjahr in den Betrieben und Berufsschulen bereits begonnen hat: Du kannst dich noch für den laufenden Ausbildungsstart bewerben.

Denn Arbeitsämter engagieren sich in der so genannten „Nachvermittlung“, um unversorgte Betriebe und Jugendlichen zusammenzubringen.

Viele Unternehmen nehmen noch Azubis auf, weil

  • sie bislang niemanden gefunden haben,
  • erwartete Azubis plötzlich abgesagt haben,
  • bestehende Ausbildungsverhältnisse unerwartet enden,
  • betriebliche Änderungen zusätzliche Ausbildungsstellen ermöglichen.

Unsere 5 Tipps für deinen Last-minute-Ausbildungsplatz

Zwar sind im Herbst die meisten Ausbildungsstellen schon besetzt. Für deine Suche heißt das: Jetzt besonders gezielt vorgehen und den Bewerbungsturbo einlegen!

Katja Fox, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum

„Die Bewerbung muss authentisch und ehrlich sein. Keine Standardfloskel benutzen wie ,Ich bin zuverlässig´ und dann ein Zeugnis mit 80 unentschuldigten Fehlzeiten einreichen – das wirkt arg schief.“

Katja Fox, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum

  • Die Industrie- und Handelskammer (IHK) in deinem zuständigen Bezirk hilft Betrieben und Jugendlichen, zusammenzukommen. Check, was sie aktuell vor Ort zu bieten hat! Unter IHK-Lehrstellenbörse - Startseite (ihk-lehrstellenboerse.de) findest du auch überregionale Angebote.

  • Berufsberatung: Die Agentur für Arbeit kümmert sich nach dem offiziellen Ausbildungsstart um die so genannte Nachvermittlung. Mach einen Termin bei der Berufsberatung aus. Dort erfährst du von Berufen, in denen noch dringend gesucht wird – und die du vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hattest. Die Agentur für Arbeit ermöglicht dir die Ausbildungsplatzsuche online oder per App.

  • Last-minute-Ausbildungsbörsen: Städte, Gemeinden, Arbeitsagenturen und IHK veranstalten spezielle Ausbildungsbörsen und Azubi-Speed-Datings. Hingehen! Super-Bewerbungsunterlagen mitnehmen!

  • Social-Media-Kanäle nutzen: Folge den Ausbildungsplattformen, etwa deiner IHK oder der Arbeitsagentur per Social Media und interagiere. Auf diese Weise bekommst du auch Stellengesuche zugespielt.

  • Initiativbewerbung: Bewirb dich initiativ bei Unternehmen, die dich interessieren. Eine gut formulierte Initiativbewerbung zeigt Eigeninitiative und kann oft Türen öffnen.

Wie booste ich meine Bewerbungen?

An einer möglichst perfekten Bewerbung führt kein Weg vorbei.

  1. Lass Deine Bewerbungsunterlagen von einem Profi checken, zum Beispiel bei der Berufsberatung. Klärt, wie du mit möglichen Schwachstellen umgehst.
  2. Betone deine Stärken und bleibe dabei realistisch: Praktika, geeignete Hobbys, ehrenamtliches Engagement und gegebenenfalls zusätzliche Sprachkenntnisse sind von Vorteil.
  3. Gleich deine Skills mit den Anforderungen ab, und zwar bei jeder einzelnen Bewerbung. Gehe in deiner Bewerbung auf diese Anforderungen ein.
  4. Prüfe, ob andere Berufe und Ausbildungsorte für dich in Frage kommen als ursprünglich geplant. Falls du überlegst, sogar umzuziehen: Dafür kannst du von der Arbeitsagentur einen Zuschuss bekommen.


Du hast deinen Last-minute-Ausbildungsplatz? Glückwunsch!

Nun gilt es, den Stoff aus dem betrieblichen Ausbildungsplan und der Berufsschule nachzuholen! Sprich mit deiner AusbilderIn und den Lehrkräften, ob du Support bekommst. Auch ältere Azubis können dir helfen.

Mit deiner Ausbilderin könnt ihr den betrieblichen Ausbildungsplan so anpassen, dass du Schritt für Schritt alles aufholst – ohne Überforderung und ohne Lücken.

Wenn es last minute nicht klappt, was wäre ein guter Plan B?

Falls du bis zum Jahresende keinen Ausbildungsplatz finden solltest, gibt es dennoch gute Alternativen:

Besser vorbereitet in den Beruf: Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit kann dir Bewerbungstrainings, Berufsvorbereitungskurse und andere Programme vorschlagen. Mit einer Einstiegsqualifizierung oder einer assistierten Ausbildung gelingt dann der Neustart besser.

Praktika: Ein Praktikum ist eine großartige Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig potenzielle Arbeitgeber zu überzeugen. Oftmals ergeben sich daraus spätere Ausbildungsplätze.

Schulabschluss nachholen: Bist du ohne oder mit einem niedrigen Schulabschluss unterwegs, bringt dich ein Abschluss in eine bessere Ausgangsposition.

Schulische Ausbildung machen: Falls du mit keinem Ausbildungsbetrieb zusammenkommst, sind schulische Ausbildungen eine Option. Manchmal geht das sogar per Fernunterricht.

Last-minute-Ausbildungsplatz: 4 Fragen an Expertin Katja Fox

Katja Fox, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, IHK Mittleres Ruhrgebiet

„Aktuell sind die Chancen in jedem Ausbildungsberuf gut. Allerdings nicht immer am Wohnort. Ein Blick über den regionalen Tellerrand lohnt sich!“

Katja Fox, Mitglied der Hauptgeschäftsführung IHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum

Wie überzeuge ich meinen künftigen Ausbildungsbetrieb?

Wichtigstes Kriterium ist eine gefestigte Berufswahlentscheidung, zum Beispiel durch praktische Erfahrung. Das überzeugt jeden potenziellen Arbeitgeber, da die Gefahr eines Ausbildungsabbruches geringer ist. Generell ist es wichtig, dass man top informiert ist über den Beruf, auf den man sich bewirbt. Wertvoll ist hier das Berufenet der Arbeitsagentur. Man sollte auch den gewünschten Betrieb unter die Lupe nehmen und wissen, warum man sich gerade genau hier bewerben will.

Wenn ich später einsteige, wie hole ich den versäumten Stoff nach?

Für den Einstieg in eine Ausbildung gibt es keinen gesetzlich festgelegten Starttermin. Am sinnvollsten ist ein Start zwischen dem 01.7. und dem 30.9. eines Jahres. Man kann auch seine Ausbildung verkürzen, wenn man bestimmte Voraussetzungen wie Schulabschluss oder Alter erfüllt. Nicht alle Betriebe wissen dies. Darum helfen die IHKs sehr gerne weiter. Der Unterricht am Berufskolleg hat in diesem Jahr bereits begonnen. Die Berufskollegs haben jedoch Erfahrung mit Azubis, die später einsteigen und unterstützen hier gerne. Im Betrieb können die Ausbildungsinhalte auch gestrafft vermittelt werden.

Falls es trotzdem nicht funktioniert, welche Möglichkeiten habe ich?

Was viele Bewerber nicht wissen: Häufig gibt es verwandte Berufe, die dem gesuchten Ausbildungsberuf ähneln. Wenn man zum Beispiel keinen Ausbildungsplatz als Elektroniker für Automatisierungstechnik findet, stehen die Chancen, eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik zu finden, besser. In beiden Berufen werden gemeinsame berufliche Kernqualifikationen vermittelt. Man hat keine Ausbildung zur Kauffrau für Veranstaltungstechnik ergattert? Dann könnte eine Ausbildung als Kaufmann/-frau für Büromanagement mit der Wahlqualifikation Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement eine Alternative sein.

Gibt es noch mehr?

Zum Plan B kann auch gehören, dass man erstmal ein Berufsorientierungspraktikum macht – hier kann ich meine Berufswahlentscheidung vielleicht festigen oder überdenken und wichtige Praxiserfahrung sammeln. Diese Art von Praktika ist im Rahmen der Ausbildungsplatzgarantie gesetzlich verankert. Eine Einstiegsqualifizierung, EQ, wäre eine weitere Option: Ab dem 1.10. können Bewerber ohne Ausbildungsplatz diese besondere Form des Praktikums absolvieren. Es werden festgelegte Teile des ersten Ausbildungsjahres vermittelt sowie die Fachklasse des Berufskollegs besucht. Dieser Vertrag wird bei der IHK eingetragen, so dass die absolvierte Zeit an eine sich anschließende Ausbildungszeit angerechnet werden kann. Die EQ kann zwischen 4 und 12 Monate dauern. Schlussendlich ist der berühmte „Blick über den regionalen Tellerrand“ wichtig. Liegt die Ausbildungsstelle außerhalb des üblichen Tagespendelbereich, das heißt, zwei Stunden Wegezeit für Hin- und Rückfahrt, kann die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter finanzielle Unterstützung beim Umzug oder für Heimfahrten gewähren. Das Wichtigste: Fang an!

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