Wie überzeuge ich meinen künftigen Ausbildungsbetrieb?
Wichtigstes Kriterium ist eine gefestigte Berufswahlentscheidung, zum Beispiel durch praktische Erfahrung. Das überzeugt jeden potenziellen Arbeitgeber, da die Gefahr eines Ausbildungsabbruches geringer ist. Generell ist es wichtig, dass man top informiert ist über den Beruf, auf den man sich bewirbt. Wertvoll ist hier das Berufenet der Arbeitsagentur. Man sollte auch den gewünschten Betrieb unter die Lupe nehmen und wissen, warum man sich gerade genau hier bewerben will.
Wenn ich später einsteige, wie hole ich den versäumten Stoff nach?
Für den Einstieg in eine Ausbildung gibt es keinen gesetzlich festgelegten Starttermin. Am sinnvollsten ist ein Start zwischen dem 01.7. und dem 30.9. eines Jahres. Man kann auch seine Ausbildung verkürzen, wenn man bestimmte Voraussetzungen wie Schulabschluss oder Alter erfüllt. Nicht alle Betriebe wissen dies. Darum helfen die IHKs sehr gerne weiter. Der Unterricht am Berufskolleg hat in diesem Jahr bereits begonnen. Die Berufskollegs haben jedoch Erfahrung mit Azubis, die später einsteigen und unterstützen hier gerne. Im Betrieb können die Ausbildungsinhalte auch gestrafft vermittelt werden.
Falls es trotzdem nicht funktioniert, welche Möglichkeiten habe ich?
Was viele Bewerber nicht wissen: Häufig gibt es verwandte Berufe, die dem gesuchten Ausbildungsberuf ähneln. Wenn man zum Beispiel keinen Ausbildungsplatz als Elektroniker für Automatisierungstechnik findet, stehen die Chancen, eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik zu finden, besser. In beiden Berufen werden gemeinsame berufliche Kernqualifikationen vermittelt. Man hat keine Ausbildung zur Kauffrau für Veranstaltungstechnik ergattert? Dann könnte eine Ausbildung als Kaufmann/-frau für Büromanagement mit der Wahlqualifikation Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement eine Alternative sein.
Gibt es noch mehr?
Zum Plan B kann auch gehören, dass man erstmal ein Berufsorientierungspraktikum macht – hier kann ich meine Berufswahlentscheidung vielleicht festigen oder überdenken und wichtige Praxiserfahrung sammeln. Diese Art von Praktika ist im Rahmen der Ausbildungsplatzgarantie gesetzlich verankert. Eine Einstiegsqualifizierung, EQ, wäre eine weitere Option: Ab dem 1.10. können Bewerber ohne Ausbildungsplatz diese besondere Form des Praktikums absolvieren. Es werden festgelegte Teile des ersten Ausbildungsjahres vermittelt sowie die Fachklasse des Berufskollegs besucht. Dieser Vertrag wird bei der IHK eingetragen, so dass die absolvierte Zeit an eine sich anschließende Ausbildungszeit angerechnet werden kann. Die EQ kann zwischen 4 und 12 Monate dauern. Schlussendlich ist der berühmte „Blick über den regionalen Tellerrand“ wichtig. Liegt die Ausbildungsstelle außerhalb des üblichen Tagespendelbereich, das heißt, zwei Stunden Wegezeit für Hin- und Rückfahrt, kann die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter finanzielle Unterstützung beim Umzug oder für Heimfahrten gewähren. Das Wichtigste: Fang an!