Ein Jahr Auszeit nach der Schule

Nach der Schule: Freiwilligendienst, Praktkum, Ausland und mehr

Auf einen Blick

  • Wenn du nach der Schule nicht direkt in eine Ausbildung starten möchtest, achte darauf, dass Versicherungsfragen geklärt sind.
  • Jedes Praktikum verschafft dir eine bessere Entscheidungsgrundlage für deine berufliche Zukunft. Es wird allerdings oft nicht vergütet.
  • Ein Freiwilligendienst dauert zwischen sechs und 18 Monate und wird mit einem Taschengeld vergütet.
  • Zieht es dich ins Ausland, erwirbst du Kompetenzen, mit denen du später punkten kannst.

Ein Jahr Auszeit nach der Schule - der Spaß soll dabei nicht zu kurz kommen (im Bild: eine Gruppe gutgelaunter Teenager).

Work & Travel, Praktikum & Co.: Auf ins Ausland! 

Ein Auslandsaufenthalt bringt dir neue Kompetenzen:

  • Organisatorische Kompetenzen
  • Sprachkenntnisse
  • Interkulturelle Kompetenzen

Und je nachdem, was du dort machst, noch mehr!

Freiwilligendienste im Ausland

Du spielst mit dem Gedanken, einen Auslandsaufenthalt mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden? Dann ist dafür jetzt, nach der Schule, ein guter Zeitpunkt! Mit einem Freiwilligendienst im Ausland unterstützt du soziale Projekte. Dabei gibt es verschiedene Arten von Freiwilligendienst:

  • Arbeit mit Kindern/Jugendlichen: In Schulen, Waisenhäusern, Kitas oder Freizeiteinrichtungen unterstützt du Kinder und Jugendlichen beispielsweise bei den Hausaufgaben oder im Sport. Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit mit Kindern findest du zum Beispiel hier.
  • Natur- und Tierschutz: Du magst Tiere und willst sie und die Natur schützen? Dann ist ein Freiwilligendienst in einem Nationalpark, Naturreservat oder in einer Tierauffangstation genau das Richtige für dich. Angebote dazu findest du unter anderem hier
  • Medizinische Versorgung: Du kannst auch an Gesundheitsprojekten mitwirken – mehr Informationen findest du zum Beispiel unter diesem Wegweiser.

Es gibt verschiedene Organisationen, die den Freiwilligendienst im Ausland fördern. Dazu zählen:


Auslandspraktika

Ein Praktikum ist in aller Regel kürzer als der Freiwilligendienst und dauert je nach Wahl ein paar Wochen oder ein bis drei Monate. So kannst du in verschiedene Berufe reinschnuppern und ein Gefühl dafür entwickeln, welche Ausbildung für dich infrage kommt – und welche nicht. Viele interessante Informationen zum Thema und Angebote für Auslandspraktika gibt es auf diesen Websites:

Work & Travel

Eine weitere Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt nach der Schule bietet dir Work & Travel. Der große Vorteil: Du erlebst Abenteuer und kannst dabei auch noch Geld verdienen – zum Beispiel auf einer Farm oder im Gastronomiebereich. Work & Travel-Angebote findest du zum Beispiel auf diesen Seiten:

Good to know: Krankenversicherung und Kindergeld

In puncto Krankenversicherung und Kindergeld gibt es bei Work & Travel einiges zu beachten:

  • Krankenversicherung: Arzt- und Krankenhausbesuche im Ausland zahlen gesetzliche Krankenkassen nur, wenn du dich innerhalb der EU aufhältst. Eine normale Auslandsversicherung greift außerdem nur, wenn du höchstens sechs Wochen im Ausland arbeitest. Die Krankenversicherungen bieten Lösungen an, mit denen du auch bei längeren Auslandsaufenthalten sowie im Nicht-EU-Ausland abgesichert bist.
  • Kindergeld: Hier hat der Bundesfinanzhof entschieden, dass es sich um einen gewöhnlichen Auslandsaufenthalt handelt, nicht um Berufsbildung. Deswegen gibt es keinen Anspruch auf Kindergeld. Informier dich hier über die Einzelheiten und die Ausnahmen!

Doch lieber zu Hause: Nach der Schule ein Freiwilligendienst

Engagierst du dich zu Hause, hast du weiterhin Familie und Freunde um dich herum. Es gibt verschiedene Varianten, einen Freiwilligendienst im Inland zu machen:

  • Den Bundesfreiwilligendienst (BFD oder Bufdi) gibt es seit 2011. Er ist in den Bereichen Sport, Kultur oder Integration möglich und nicht an ein Höchstalter gebunden.
  • Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist für SchulabgängerInnen unter 27 gedacht. Es bietet die Optionen, im Sozial-, Sport- oder Kulturbereich zu arbeiten.
  • Beim freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) liegt der Fokus auf Naturschutz, Umweltschutz oder Umweltbildung.

By the way:

  • Die Freiwilligen sind kranken- und sozialversichert.
  • Wer unter 25 Jahre alt ist, hat Anspruch auf Kindergeld.
  • Um die Freiwilligenstelle bewirbst du dich wie um eine Ausbildungsstelle – mit Anschreiben, Lebenslauf und Angaben zum gewünschten Startdatum.

Dauer und Taschengeld

Die Freiwilligendienste dauern zwischen sechs und 18 Monate und können auf 24 Monate verlängert werden. Das Taschengeld beträgt derzeit maximal 410 Euro pro Monat beim FSJ und 438 Euro beim BFD (Stand: 2023).

Praktikum in Deiner Nähe

Du willst dich in den Unternehmen deiner Region ausprobieren? Das sind die wichtigsten Tipps:

  • Eigeninitiative: Praktikumsplätze sind meist nicht auf den Stellenseiten von Unternehmen zu finden. Daher kommt es auf Eigeninitiative an: Ruf bei deinen favorisierten Unternehmen an und frag einfach nach, ob die Möglichkeit eines freiwilligen Praktikums besteht.
  • Bewerbung: Achte wie bei einer klassischen Bewerbung um eine Ausbildung oder eine ausgeschriebene Stelle auf eine vollständige und fehlerfreie Bewerbung. Dazu zählen mindestens ein Motivationsschreiben sowie ein tabellarischer Lebenslauf.
  • Länge: Praktika können unterschiedlich lang ausfallen. Du kannst zum Beispiel ein längeres Praktikum über drei bis sechs Monate oder mehrere kleine Praktika machen, um in unterschiedlichen Bereichen Erfahrungen zu sammeln.
  • Vergütung: Unternehmen sind nicht verpflichtet, Praktika zu vergüten. Allerdings: Auch wenn die gesammelten Erfahrungen im Vordergrund stehen, solltest du dich nicht ausnutzen lassen. Erkundige dich deswegen vor dem Praktikum, ob es eine Vergütung gibt und wie hoch diese ausfällt.
  • Ausdauer: Bleib dran, auch wenn die erste Bewerbung nicht von Erfolg gekrönt ist. Meist geben Kleinigkeiten den Ausschlag, und je nach Unternehmen sind Praktikumsplätze rar und begehrt. Bei der nächsten Bewerbung klappt es bestimmt!

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